John Cheever

John Cheever, ein berühmter amerikanischer Romanautor und Kurzgeschichten-Autor, wurde am 27. Mai 1912 in Quincy, Massachusetts, geboren. Er war das zweite Kind von Frederick Lincoln Cheever, einem erfolgreichen Schuhverkäufer, und Mary Liley Cheever. Cheevers Kindheit wurde hauptsächlich in einem großen viktorianischen Haus an der 123 Winthrop Avenue verbracht, wo er eine tiefe Wertschätzung für die kulturellen Traditionen und das Gemeinschaftsgefühl entwickelte, die sein späteres Werk beeinflussen sollten.

Cheever wird häufig als "der Tschechow der Vorstädte" oder "der Ovid von Ossining" bezeichnet, aufgrund seiner meisterhaften Erzählkunst und seiner Erforschung des menschlichen Zustands. Seine Fiktion spielt hauptsächlich im Upper East Side von Manhattan, den Vororten von Westchester, New York und alten New England-Dörfern, die der Südküste von Quincy, Massachusetts ähneln, wo er geboren wurde. Cheevers Schreibstil ist bekannt für seine Erforschung der Dualität der menschlichen Natur, oft dargestellt durch die Linse der Diskrepanz zwischen einem Charakters polierter sozialer Persönlichkeit und innerer Verderbtheit. Dieses Thema wird auch durch Konflikte zwischen Charakteren exemplifiziert, die beide Licht und Dunkel, Fleisch und Geist verkörpern.

Viele von Cheevers Werken drücken ein Sehnen nach einer vergangenen Ära aus, die durch ein reiches kulturelles Erbe und einen tiefen Sinn für Zugehörigkeit gekennzeichnet ist. Im Gegensatz dazu kritisiert er die aliénierende und transiente Natur der modernen Vorstädte, die er als Zerstörung traditioneller Werte und Gemeinschaftsbindungen sah. Cheevers Fähigkeit, die Komplexität der menschlichen Natur und die sich verändernde soziale Landschaft einzufangen, hat ihm einen Platz als einer der meist gefeierten Schriftsteller Amerikas eingebracht.