Walter M. Miller Jr.

Walter M. Miller, Jr. war ein amerikanischer Science-Fiction-Autor, der vor allem für seinen gefeierten Roman "A Canticle for Leibowitz" bekannt ist, der 1961 den Hugo Award for Best Novel gewann. Geboren in New Smyrna Beach, Florida, diente Miller während des Zweiten Weltkriegs als Funker und Heckschütze, eine Erfahrung, die sein Schreiben nachhaltig prägte. Zwischen 1951 und 1957 veröffentlichte er über drei Dutzend Kurzgeschichten und erhielt 1955 einen Hugo Award für "The Darfsteller". Sein bahnbrechendes Werk "A Canticle for Leibowitz" entstand aus drei miteinander verbundenen Novellen und wurde zu einem Meilenstein der postapokalyptischen Literatur, das Themen wie Geschichte, Glauben und zyklische Zerstörung erforscht.

Millers Schreiben spiegelte oft seine tiefe Auseinandersetzung mit dem Katholizismus sowie den moralischen Komplexitäten von Krieg und Technologie wider. Nach seinem Studium an der University of Tennessee und der University of Texas arbeitete er zunächst als Ingenieur, bevor er eine Vollzeitkarriere als Schriftsteller begann. Sein kurzer Einsatz als Drehbuchautor für die Fernsehserie "Captain Video" im Jahr 1953 zeigte seine Vielseitigkeit. Trotz des Erfolgs von "A Canticle for Leibowitz" zog sich Miller aus der Öffentlichkeit zurück und veröffentlichte danach keine neuen Werke mehr, obwohl weiterhin Sammlungen seiner früheren Geschichten erschienen.

In seinen späteren Jahren lebte Miller zurückgezogen und kämpfte mit Depressionen und PTBS, die auf seine Kriegserlebnisse zurückgingen. Er hinterließ ein unvollendetes Manuskript für eine Fortsetzung von "A Canticle for Leibowitz" mit dem Titel "Saint Leibowitz and the Wild Horse Woman", das posthum von Terry Bisson fertiggestellt und 1997 veröffentlicht wurde. Millers Vermächtnis lebt durch seine ergreifenden Erkundungen der Widerstandsfähigkeit der Menschheit und der bleibenden Kraft des Glaubens inmitten der Zerstörung fort.