Edmund White ist ein hoch angesehener Autor von literarischer Fiktion und Non-Fiction, der besonders für seine Werke bekannt ist, die das homosexuelle Leben in den USA erkunden. Geboren 1940, wuchs White in Evanston, Illinois, als zweites von zwei Kindern auf, mit einem Vater, der industrielle Geräte verkaufte, und einer Mutter, die Kinderpsychologin war. Nach der Scheidung seiner Eltern when he was seven, lebte White mit seiner Schwester und seiner Mutter, bevor er auf ein Internat in Michigan ging. Später immatrikulierte er sich an der University of Michigan, wo er 1962 in Chinesisch abschloss. Obwohl man ihm ein Stipendium für weitere Studien an Harvard anbot, entschied sich White, seinem männlichen Geliebten nach New York City zu folgen, wo er in die aufkeimende schwule Kultur der Stadt eintauchte.
Whites Karriere als Schriftsteller begann ernsthaft 1973 mit der Veröffentlichung seines ersten Romans, "Forgetting Elena", ein satirisches Werk, das die Rituale und feinen Manieren des homosexuellen Lebensstils auf New Yorks Fire Island erforscht. Dieses Buch, zusammen mit nachfolgenden Werken, etablierte White als eine der führenden Stimmen in der Erkundung homosexueller Themen in den USA. 1978 veröffentlichte White "Nocturnes for the King of Naples", ein Roman, der die Geschichte einer Affäre zwischen zwei Liebhabern nach dem Tod eines von ihnen erzählt. Das Buch wurde veröffentlicht, als HIV/AIDS in der homosexuellen Gemeinschaft zu einem wichtigen Thema wurde, und White war tief betroffen von der Krankheit, die das Leben vieler seiner Freunde forderte.
Als Reaktion auf die HIV/AIDS-Krise gründete White 1981 zusammen mit Larry Kramer die Gay Men's Health Crisis. In dieser Zeit empfahl Whites Freundin Susan Sontag ihn für ein Guggenheim-Stipendium, das er erhielt und nutzte, um ein Schreibprojekt abzuschließen. 1985 outete sich White öffentlich als HIV-positiv und wurde damit zu einer der ersten öffentlichen Figuren, die dies taten.
Zu Whites weiteren bemerkenswerten Werken gehören "A Boy's Own Story", "The Farewell Symphony" und "A Married Man", außerdem eine Biografie über Jean Genet und eine Studie über Marcel Proust. Er ist auch der Autor von "The Flâneur: A Stroll Through the Paradoxes of Paris" und einem Memoir mit dem Titel "My Lives". Nachdem er viele Jahre in Paris gelebt hatte, kehrte White nach New York City zurück und unterrichtet derzeit an der Princeton University. Er war auch Mitglied von The Violet Quill, einer schwulen Autorengruppe, die sich von 1980 bis 1981 traf. Whites Werke haben sich als wichtig für die Analyse der sozialen und soziologischen Geschichte der USA erwiesen, da er die sich entwickelnden Einstellungen gegenüber Homosexualität in Amerika und den Einfluss, den dies auf homosexuelle Gemeinschaften und auf HIV/AIDS hatte, dokumentiert.