Gayl Jones ist eine hoch angesehene afro-amerikanische Schriftstellerin, die für ihre kulturellen, historischen und Frauen-Fiktionsgeschichten bekannt ist. Sie wurde am 23. November 1949 in Lexington, Kentucky, geboren und wuchs im Viertel Speigle Heights auf. Ihre frühen Lebensjahre waren von einer erzählerischen Umgebung geprägt, in der ihre Großmutter Theaterstücke für die Kirche schrieb und ihre Mutter Geschichten erfand, um die Familie zu unterhalten.
Jones studierte Englisch am Connecticut College und schloss ihr Studium 1971 ab, wobei sie mit dem Frances Steloff Award for Fiction ausgezeichnet wurde. Anschließend setzte sie ihr Studium an der Brown University fort und erwarb 1973 einen Master of Arts und 1975 einen Doctor of Arts, wobei sie bei dem Dichter Michael Harper studierte. Toni Morrison, damals noch Lektorin, entdeckte Jones' Werk, was zur Veröffentlichung ihres ersten Romans, Corregidora, im Jahr 1975 führte. Nach ihrer Lehrtätigkeit an der University of Michigan zog Jones nach Europa und schrieb dort "Die Vogelfaengerin" (The Birdwatcher) und ein Gedichtband mit dem Titel "Xarque and Other Poems". Ihr Roman "The Healing", der 1998 veröffentlicht wurde, war ein Finalist für den National Book Award.
Gayl Jones wird für ihren improvisatorischen Schreibstil anerkannt, der spezifische Themen und Variationen erforscht, ähnlich wie Jazz oder Blues-Musik. Ihre Werke, oft als "Gothic" beschrieben in ihrer Erforschung von Wahnsinn, Gewalt und Sexualität, finden eine passendere Kategorisierung in musikalischen Metaphern. Trotz persönlicher Kontroversen, die einige ihrer Arbeiten überschatten, lebt Jones weiterhin in Lexington, Kentucky, wo sie schreibt und zur literarischen Welt beiträgt. Ihre Papiere werden im Howard Gotlieb Archival Research Center am Boston University aufbewahrt.