Nicholas Monsarrat war ein britischer Schriftsteller, der vor allem für seine Marinekriegsromane bekannt wurde, insbesondere für "The Cruel Sea" (1951), das bis heute sein gefeiertestes Werk bleibt. Basierend auf seinen eigenen Erfahrungen als Offizier der Royal Naval Volunteer Reserve während des Zweiten Weltkriegs schildert der Roman eindringlich das Leben an Bord kleiner Kriegsschiffe und die unerbittlichen Herausforderungen, denen ihre Besatzungen ausgesetzt waren. Monsarrat erlangte auch Anerkennung für seine Kurzgeschichtensammlungen wie "H.M.S. Marlborough Will Enter Harbour" (1949) und "The Ship That Died of Shame" (1959), die weitere maritime Kriegsthemen behandelten. Seine Kriegsanthologie "Three Corvettes" (1945 und 1953) enthielt autobiografische Berichte über seinen Dienst auf Korvetten und Fregatten, verfasst unter strenger Beachtung der Kriegszensur.
Bevor er sich hauptberuflich dem Schreiben widmete, studierte Monsarrat Jura, wandte sich dann aber dem Journalismus und der Belletristik zu und veröffentlichte zwischen 1934 und 1939 vier Romane. Seine frühen Werke, die heute vergriffen sind, behandelten soziale Themen aus einer linken Perspektive, während sein halbautobiografischer Roman "This Is The Schoolroom" eine Hinwendung zu persönlicheren Erzählformen markierte. Nach dem Krieg trat er in den diplomatischen Dienst ein, mit Stationen in Südafrika und Kanada, die später seine politisch aufgeladenen Romane "The Tribe That Lost Its Head" (1956) und dessen Fortsetzung "Richer Than All His Tribe" (1968) inspirierten. Diese Werke setzten sich kritisch mit dem britischen Kolonialismus in Afrika auseinander und spiegeln sein differenziertes Verständnis internationaler Beziehungen wider. Monsarrat zog sich 1959 aus dem diplomatischen Dienst zurück, ließ sich zunächst auf Guernsey und später auf Malta nieder, wo er bis zu seinem Tod weiter schrieb.