Orhan Pamuk ist ein bekannter Schriftsteller, geboren am 7. Juni 1952 in Istanbul, Türkei. Er wuchs in einer großen Familie in dem wohlhabenden, westlich geprägten Stadtteil Nisantasi auf, der später zur Kulisse für einige seiner Romane wurde. Von seiner Kindheit bis zum Alter von 22 Jahren widmete sich Pamuk der Malerei und träumte davon, Künstler zu werden. Nach seinem Abschluss am Robert College in Istanbul studierte er jedoch drei Jahre Architektur an der Istanbuler Technischen Universität, bevor er das Studium abbrach. Anschließend schloss er ein Studium der Journalistik an der Universität Istanbul ab, arbeitete aber nie als Journalist.
Mit 23 Jahren beschloss Pamuk, Schriftsteller zu werden, und zog sich in seine Wohnung zurück, um mit dem Schreiben zu beginnen. Sein erster Roman, "Cevdet Bey und seine Söhne", wurde sieben Jahre später, 1982, veröffentlicht und handelt von drei Generationen einer wohlhaben Istanbuler Familie, die in Nisantasi lebt. Der Roman gewann die Orhan Kemal- und Milliyet-Literaturpreise. Pamuks internationaler Ruhm begann mit der Veröffentlichung von "Das weiße Schloss" im Jahr 1985, das die Spannungen und Freundschaft zwischen einem venezianischen Sklaven und einem osmanischen Gelehrten beschreibt. Anschließend verbrachte er drei Jahre in Amerika als Gastwissenschaftler an der Columbia University in New York von 1985 bis 1988. In dieser Zeit schrieb er den Großteil seines Romans "Das schwarze Buch", der 1990 den Prix France Culture gewann.
Pamuks Romane sind bekannt für ihre Erkundung der Straßen, Vergangenheit, Chemie und Textur Istanbuls. Seine Bücher "Das new Life", "Mein Name ist Rot" und "Schnee" haben zahlreiche Auszeichnungen und Lob von Kritikern erhalten. Im Jahr 2006 wurde Pamuk mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Trotz seiner kritischen Haltung gegenüber dem türkischen Staat in Artikeln über Menschenrechte und Meinungsfreiheit gilt Pamuk in seinem Heimatland und international immer noch als einer der gefeiertsten Autoren der Türkei.