Sándor Márai

Sándor Márai war ein ungarischer Schriftsteller, Journalist und Dichter, der für seinen präzisen realistischen Stil bekannt war und sich damit als eine der bedeutendsten literarischen Stimmen des 20. Jahrhunderts etablierte. Geboren 1900 in Kassa, Österreich-Ungarn (heute Košice, Slowakei), entstammte er einer aristokratischen Familie sächsisch-ungarischer Herkunft. Márai verfasste sechsundvierzig Bücher, darunter seinen gefeierten Roman "Embers" (ursprünglich unter dem Titel "A gyertyák csonkig égnek" erschienen), eine melancholische Reflexion über das untergegangene Österreich-Ungarische Reich. Seine Werke erlangten internationalen Ruhm erst posthum, als Übersetzungen Jahrzehnte nach seinem Tod in zahlreiche Sprachen erschienen.

Márais Karriere umfasste sowohl Journalismus als auch Literatur und war geprägt von seiner antifaschistischen Haltung sowie seiner Kritik an der NS-Ideologie und dem Nachkriegskommunismus. Nachdem er in der Zwischenkriegszeit in Budapest gelebt hatte, floh er 1948 nach der kommunistischen Machtübernahme aus Ungarn und ließ sich schließlich in San Diego, Kalifornien, nieder. Obwohl er weiterhin auf Ungarisch schrieb, blieben seine Memoiren, darunter "Memoir of Hungary (1944–1948)", bis 1996 unveröffentlicht in englischer Sprache. Seine Tagebücher, Romane und Gedichte nehmen heute einen prominenten Platz im europäischen Literaturkanon ein und spiegeln Themen wie Verlust, Exil und den Niedergang bürgerlicher Werte wider. Márai nahm sich 1989 das Leben, hinterließ jedoch ein literarisches Erbe, das bis heute Leser weltweit berührt.
Einzelromane
# Titel Jahr
1 The Rebels 1930
2 Esther's Inheritance 1939
3 Casanova in Bolzano / Conversations in Bolzano 1940
4 Portraits of a Marriage 1941
5 Embers 1942
Sammlungen
# Titel Jahr
1 The Withering World 2014
Sachbücher
# Titel Jahr
1 Memoir of Hungary, 1944-1948 1971