Timothy Mitchell ist ein politischer Theoretiker und Wissenschaftler, der sich auf die politische Ökonomie des Nahen Ostens, die Rolle von Expertenwissen in der Regierungsführung sowie die Schnittstellen von Kolonialismus und Moderne spezialisiert hat. Er wurde am Queens' College in Cambridge und an der Princeton University ausgebildet, wo er seinen Ph.D. erwarb. Mitchell hat einflussreiche Werke wie "Colonising Egypt" verfasst, das die Entstehung des modernen Staates während der Kolonialzeit untersucht und in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Seine Forschung erstreckt sich über verschiedene Disziplinen, darunter Anthropologie, Geschichte und Kulturwissenschaften, und etabliert ihn als führende Stimme in der postkolonialen Theorie und der kritischen politischen Ökonomie.
Mitchells wissenschaftliche Arbeit erforscht häufig die Konstruktion wirtschaftlicher Systeme und die politischen Auswirkungen technischer Expertise. Sein 2002 erschienenes Buch "Rule of Experts: Egypt, Techno-Politics, Modernity" untersucht, wie wirtschaftliches Wissen Regierungsführung, Eigentumsverhältnisse und Staatsmacht prägt. Er leitete interdisziplinäre Projekte wie "The Authority of Knowledge in a Global Age", das den Einfluss der Sozialwissenschaften auf die globale Politik analysiert. Seine laufende Forschung "Carbon Democracy" verbindet Wissenschafts- und Technologiestudien mit postkolonialer Theorie und untersucht die historischen Auswirkungen fossiler Brennstoffe auf demokratische Institutionen. Mitchell hatte Redaktionspositionen in bedeutenden akademischen Zeitschriften inne und hielt weltweit Vorträge, womit er Debatten über Moderne, Entwicklung und Energiepolitik prägte.