Winifred Holtby war eine britische Schriftstellerin, Journalistin und Sozialreformerin, die vor allem für ihren letzten Roman "South Riding" bekannt ist, eine detailreiche Gesellschaftskritik des ländlichen Lebens in England. Das posthum 1936 veröffentlichte Werk verbindet scharfe Beobachtungsgabe mit Wärme und spiegelt ihre doppelte Perspektive als sowohl Insiderin als auch Kritikerin der Yorkshire-Bauernschaft wider, in der sie aufwuchs. Ihre Schriften thematisierten oft soziale Ungleichheit, Feminismus und die Komplexität menschlicher Beziehungen.
Als überzeugte Sozialistin und Feministin ging Holtbys Wirken über die Belletristik hinaus und umfasste Journalismus und Aktivismus. Ihre Freundschaft mit der Schriftstellerin Vera Brittain beeinflusste ihr Leben und Werk tiefgreifend, wobei einige vermuten, dass Brittain die Figur Delia in Holtbys früherem Roman "The Crowded Street" inspirierte. Trotz ihres frühen Todes mit 37 Jahren hinterließ Holtby ein bleibendes literarisches Erbe, wobei "South Riding" als gefeierter Klassiker der Literatur des 20. Jahrhunderts gilt.